Die Reise:
Nach dem Aufbruch aus Mooshies Wäldchen wanderte Drizzt
wieder einige Zeit alleine durch die Gegend. Doch in seinem Herzen trug er die
Lehren von Mooshie mit sich. Für Mooshie war Mielliki eine Göttin gewesen,
für Drizzt war sie seine Lebenseinstellung. Der Kopfgeldjäger Roddy
McGristle, der früher hinter Drizzt her gewesen war, befand sich in einem
Wirtshaus als er Gerüchte vernahm, das ein Dunkelelf gesichtet worden war.
Der Feengeist, der ihn seit der Schlacht bei Mooshie's Wäldchen begleitete,
hatte ihm gesagt, dass Drizzt bei der Schlacht gefallen sei und so waren
seitdem sechs Jahre vergangen, jetzt nahm er die Verfolgung wieder auf und
sein Hund und der Feengeist begleiteten ihn. Drizzt war zu dieser Zeit mit
den trauernden Mönchen unterwegs. Er war zuvor vor vielen Städten gestanden,
denn nirgends hatte man ihm Einlass gewährt. Dann hatte er die trauernden
Mönche getroffen, eine Gruppe von Fanatikern, die der Ansicht waren, dass in
der Welt nur ein begrenztes Mass an Leid vorhanden sei und dass
es ihre Aufgabe sei, soviel wie möglich auf sich zu nehmen, damit der Rest
der Menschheit weniger zu leiden hat. Sie tollerierten ihn, die
intelligenteren unter ihnen, weil sie wussten, dass er sie beschützte und die
weniger intelligenten, weil sie glaubten, dass er ihnen grosses Leid zufügen
könnte, was natürlich eine Gelegenheit war, die man sich nicht entgehen
lassen konnte.
Sie hatten sich entschlossen, den Tunnel nach Mirabar zu nehmen, der zwar ein
Umweg war, auf dem man aber oft überfallen wurde, worauf man noch mehr leiden
konnte. Der Tunnel führte durch den Berg, in dem der rote Drache Hephästus
wohnt, wobei der Tunnel, durch den man zum Drachen gelangen kann, durch eine
dicke Eisentür und ein Fallgitter verschlossen war.
Hephästus:
McGristle hatte den Feengeist voraus
geschickt, damit er den Dunkelelfen vom Weg abbringen und zu ihm treiben
sollte. Der Feengeist dachte aber nicht daran, Drizzt zu McGristle zu führen,
Drizzt hatte schon seinen vorherigen Herren umgebracht, der einiges stärker
gewesen war als McGristle, und der Feengeist hatte keine Lust, sich einen
neuen Herren suchen zu müssen.
Er beobachtete, wie Drizzt und die Gruppe der Mönche in den Tunnel gingen und
flitzte ihnen voraus, das komplizierte Schloss an der grossen Eisentür und
der Mechanismus des Fallgitters war kein Problem für den Feengeist.
Drizzt und die Mönche entdeckten, dass das Tor zu Hephästus offen war, und
einer von Ihnen, der leicht verrückt war, wies das als ein Zeichen der
Götter, dass sie zu Hephästus gehen und das ultimative Leid erfahren
sollten. Jedenfalls wurde er von den anderen und von Drizzt zurückgehalten,
bis ein Hilfe Ruf aus dem dunklen Tunnel drang, Drizzt und die Mönche machten
ein paar Schritte in die finstere Höhle hinein. Und der Feengeist, der ein
begabter Bauchredner war und es schaffte, das seine Stimme aus einer ganz
anderen Richtung zu kommen schien, als der, in der er sich befand, Schloss
schnell das Tor hinter ihnen und liess das Fallgitter herunter. So, jetzt
konnte er zu seinem Meister zurück kehren und ihm verwirrt mitteilen, dass er
Drizzt leider nicht gefunden hatte.
Drizzt lass in einem der Bücher, die er aus Mooshie's Wäldchen mitgenommen
hatte, es handelte von Drachen und der einzige Weg hinaus führte durch die
Höhle eines eben solchen. Drizzt lekte die Aufmerksamkeit des Drachens auf
sich, indem er vorgab ein verzauberter schwarzer Drache zu sein, der die Hilfe
des grossen roten Drachens Hephästus beanspruchte, und da rote und schwarze
Drachen normalerweise nicht sehr gut mit einander auskamen, willigte der
stolze Drache ein, Drizzt zurück zu verwandeln. Vorher wollte er ihm aber
noch die Macht der roten Drachen zeigen und schmolz Gestein mit seinem Feuer,
in so einem Augenblick schlichen sich die Mönche nach draussen. Bis auf den
einen Verrückten, den man trotzdem mitschleppte, hatten sie beschlossen,
lieber ein langes Leben mit langem Leiden zu führen anstatt ein kurzes Leben
mit grossem kurzem Leiden.
Als der Drache sie bemerkte, gelang es Drizzt ihn mit Hilfe von Guenhwyvar ihn
noch einmal abzulenken, so dass alle entkommen konnten. Und die Mönche hatten
genug vom Drachenhort eingesteckt, dass sie nie wieder würden betteln
müssen.
Nun aber trennte sich Drizzt von den Mönchen und begann seinen Weg in
Richtung eines Ortes, den einer der Mönche erwähnt hatte. Ein Ort, wo jeder
Gauner ein Zuhause fand, wohin Diebe und Mörder gingen, wenn sie keinen
anderen Ort mehr hatten, zu dem sie gehen konnten, ein Ort weit im Norden, an
den Grenzen der bewohnten Welt, der sich in den unwirklichen weiten des
Eiswindtales befand, dieser Ort war Zehnstädte. Roddy McGristle
beobachtete, wie die Mönche wieder den Weg nach Mirabar aufnahmen, da
verplapperte sich der Feengeist und McGristel schloss daraus, dass der
Fenngeist selbst versucht hatte Drizzt umzubringen, also steckte er ihn in
einen Sack und den schmetterte er so lange gegen einen Felsen, bis nur noch
blutiger Matsch übrig war. Dann ging er los in Richtung Mönche, sie würden
wissen, wo sich der Dunkelelf aufhielt und sie würden es ihm sagen.
Es war nicht leicht, jemanden zum reden zu bringen, dessen grösstes Ziel im
Leben es war, zu leiden, doch schon nach einer Stunde befand sich der
Kopfgeldjäger auf dem Weg nach Zehnstädte. Zehnstädte:
Drizzt war jetzt unterwegs im Eiswindtal und weit nördlich erblickte er
Kelvins Steinhügel, ein einzelner Berg, der das Ziel seiner Reise markierte.
In dem Gebiet, dass er erreichte gab es drei Seen und den felsigen Gipfel von
Kelvins Steinhügel. Es befanden sich zehn Städte dort, denen dieser Ort
seinen Namen verdankte. Drizzt ging geradewegs auf die Hauptstadt, Bryn
Shander, zu, die einzige Stadt, die sich nicht an einem der Seen befand. Die
Wächter liessen ihn nicht ein, vertrieben ihn aber auch nicht, was schon ein
grosser Fortschritt war. Der erste Sprecher, Cassius, bezweifelte die
ehrenhaften Absichten von Drizzt nicht, doch wollte er den Tumult nicht
riskieren, den der Waldläufer sicher in der Stadt auslösen würde. Er selbst
war früher ein Schurke gewesen, doch in Zehnstädten bekam jeder eine zweite
Chance. Er bot ihm an, noch weiter im Norden, am Nordhang von Kelvin's
Steinhügel hinter dem Zwergental als Späher für Zehnstädten zu arbeiten,
der sie vor Gefahr aus der Tundra schützt:
"...Ich biete Euch ein Loch in einem Berg, innerhalb der Grenzen von
Zehnstädte, wo Eure Taten, gut oder schlecht, Euren Ruf begründen
werden..."
Und so zog Drizzt auf den Berg, wo er auch zum ersten mal einem der Zwerge des
Zwergentals begegnete, aber da Nacht war, und da Drizzt Drizzt war, bemerkte
der Zwerg ihn gar nicht. Cattie-Brie:
Cattie-Brie war die menschliche
Adoptivtochter von Bruenor Heldenhammer, dem Oberhaupt und König der Zwerge,
die im Eiswindtal lebten, der Sippe Heldenhammer.
Während einem ihren vielen Ausflüge auf Kelvins Steinhügel begegnete sie
Guehwyvar und natürlich auch Drizzt, zu der Zeit war sie etwa 11 Jahre alt.
Sie lief davon, kehrte aber zurück, sobald der Schnee das zulies um mit
Drizzt zu reden, sie hatten sich viel zu erzählen und wurden schnell die
dicksten Freunde. Als sie nach Hause kam, verbot ihr Bruenor, wieder auf den
Hügel zu gehen, da er von Cassius erfahren hatte, das sich dort ein Dunkelelf
rum treibt.
Natürlich hielt sie sich an das, was ihr Vater ihr sagte, sie ging nicht auf
den Hügel, sie ging am Fuss des Hügels entlang und rief Drizzt zu sich
herunter. Während eines
Kampfes, den Bruenor gegen einen Polarwurm führte, wollte Drizzt ihm zu Hilfe
kommen, da Bruenor das Vieh aber schon erledigt hatte, deutete er das
Auftauchen des Dunkelelfen falsch und dachte, dass dieser ihn angreifen
würde, was dieser aber seltsamerweise nicht machte, sondern sich zurück zog,
was den alten Zwerg nachdenklich stimmte. Roddy McGristle tauchte
bald darauf im Eiswindtal und in der unterirdischen Audienzhalle von Bruenor
Heldenhammer auf, der ihm aber überhaupt nicht weiter half, da ihm der
stinkende Kopfgeldjäger von Anfang an unsympathisch war. Und Bruenor verbot
ihr, wieder auf den Hügel zu gehen, der Kopfgeldjäger hatte ja erzählt, das
der Dunkelelf ein Mörder war. Darauf lief Cattie-Brie weg, zu Kelvins
Steinhügel um Drizzt zur Rede zu stellen, der ihr aber die ganze Geschichte
erzählte und ihr klar machte, dass er niemanden ermordet hatte.
Als sie von Kelvins Steinhügel herab stieg, lief sie McGristle in die Arme,
der sie festhielt und ihr befahl, sie zum Dunkelelfen zu bringen. Aber zuvor
wollte er sich noch ein wenig mit ihr vergnügen. Cattie-Brie, die zwischen
Zwergen aufgewachsen war, trat ihm in die Leistengegend und hätte sich fast
losreissen können, dann kam ihr Drizzt zu Hilfe und ergriff ihre Hand, worauf
McGristel sofort los liess um nach seiner Axt zu greifen. Dann griff er an,
aber Drizzt wich nur aus, ohne anzugreifen. Inzwischen war Guenhwyvar auf den
Kopfgeldjäger gesprungen und hatte sich eine Wunde zugezogen, Guen hatte
jetzt mit dem hässlichen gelben Hund zu tun, inzwischen begnügte sich Drizzt
damit, McGristle ordentlich zu vermöbeln, ohne seine Krummsäbel einzusetzen.
Als McGristle am Boden lag, hielt Drizzt ihm die Krummsäbel an den Hals und
sagte ihm, er solle verschwinden, der dachte aber nicht daran und verlangte,
dass Drizzt ihn tötet, aber Drizzt weigerte sich. Drizzt schlug ihn
bewusstlos und als er wieder zu sich kam, wollte er sofort die Verfolgung
wieder aufnehmen, davon überzeugt, dass Drizzt ihn niemals töten würde.
Hinter der nächsten Biegung traf er aber auf Bruenor und Cattie-Brie,
die ihrem Vater erzählt hatte, das Drizzt sie vor McGristle beschützt hatte.
Bruenor befahl McGristle, sein Tal zu verlassen, der dachte aber nicht daran,
also schickte Bruenor Cattie-Brie nach Hause, um sich mal in aller Ruhe
auf Zwergenart mit McGristle zu unterhalten.
Heimat:
Kurz darauf verliess McGristle mit
seinem dreibeinigen (!) Hund das Tal.
Danach stattete Bruenor Drizzt einen Besuch ab, der im Begriff war, das Tal zu
verlassen und redete eine Weile mit ihm, unter anderem sagte er Sachen wie:
"Nichts ist so, wie es scheint, Dunkelelf. Nichts! Man versucht das zu tun,
was man für richtig hält. Aber dann findet man heraus, dass man eben nicht
weiss, was man zu wissen glaubte! Dachte, der Hund würde gut schmecken - sah
wenigstens gut aus - aber jetzt schmerzt mein Magen bei jedem Schritt ..."
und noch viele andere Sachen.
Auszug aus dem Buch:
Drizzt hatte Bruenors Rede nicht ganz verstanden, aber das war auch nicht
nötig. Er legte eine Hand auf Guenhwyvars rücken und hoffte, dass auch der
Panther das Panorama genoss. Drizzt wusste plötzlich, dass er auf der Anhöhe
sitzen würde, auf Bruenors Anhöhe, und zwar sehr oft. Von hier aus würde er
zusehen, wie die Lichter aufflammten. Ja, wenn er sich einen Reim auf das
machte, was der Zwerg gesagt hatte, dann tauchten drei Worte auf, Worte auf die
er so viele Jahre gewartet hatte:
Willkommen zu Hause
...Fortsetzung
folgt
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